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Reisebericht zum Urlaub in
Frankreich im Juni 2002 |
In 2001 hat die Familie meiner Schwester Urlaub im
Roussillon, im äußersten Südwesten von Frankreich gemacht. Die
Schilderungen und Bilder welche sie mitbrachten eröffneten in meiner
Frau und mir den Wunsch, diesen Flecken Erde auch mal zu besuchen.
Bisher kannten wir die Gegend nur von der Autobahn aus, auf dem Weg von
oder nach Spanien. Da mir die Verbindung von Mittelmeer und Hochgebirge
schon immer eine der faszinierendsten war, ging ich die Planung gleich an. Zuerst stellte sich die Frage der Unterkunft. Mit Kindern im Hotel -
das ist nicht unsere Vorstellung von Urlaub. Ein Campingurlaub, das wäre
die richtige Variante für uns. Leider besitzen wir keinen Wohnwagen und
auch kein Zelt, welches für solch einen Urlaub ausreichen würde. Da
brachte Barbara einen Prospekt von Eurocamp
mit. Die boten genau an, was wir uns dachten: Ein Zelt mit Vollausstattung
auf einem guten Campingplatz im Roussillon, die Möglichkeit einer
Zwischenübernachtung (es muss ja nicht sein, dass man über 1300 km mit
zwei kleinen Kindern an einem Stück abreißt), und eine umfassende
Betreuung.
Jetzt konnte es losgehen!
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1.Tag |
Abfahrt am frühen Morgen, über die A45 Richtung Süden,
auf der A5 an Frankfurt vorbei und dann bei Mulhouse über die Grenze
nach Frankreich. Es wird warm und wärmer. nun geht es weiter über die
Autobahn Richtung Südwesten, bis nach Lons le Saunier. Von dort über
kleine Nebensträßchen Richtung Osten ins Jura, bis nach Marigny. Hier
liegt, direkt an einem schönen See gelegen, der Campingplatz La
Pergola. Da es jetzt sehr heiß geworden ist, freue ich mich schon
auf eine Abkühlung. die Kinder haben bisher gut durchgehalten. Erst
gegen Ende der heutigen Strecke fing die Quengelei an. Daran hat die
Klimaanlage im Auto sicher einen erheblichen Anteil.
Die Zelte von
Eurocamp stehen direkt
am See. Sie haben den Nachteil, dass sie ein wenig schräg stehen.
Besonders stört mich das, weil ich im Bett immer in Richtung Fußende
rutsche. Die Toiletten sind nicht weit weg, aber auch nicht so
nah, dass sie stören würden. Die Sauberkeit ist ausreichend.
Der Zugang zum See ist über eine Tür im Zaun gewährleistet, bedingt
durch große Wurzeln aber beschwerlich und für Kinder sehr
unfallträchtig. Der Pool war nicht beheizt und kälter als der See,
soll aber in der Saison warm sein. Das Restaurant ist für ein einfaches
Campingrestaurant in Ordnung, die Preise orientieren sich aber wohl eher
zur gehobenen Klasse hin.
Fazit: für eine Zwischenübernachtung oder Kurzurlaub in Ordnung, für
mehr würde ich mich anderweitig umsehen.
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2.Tag |
Am zweiten Tag sind wir schon um 6:30 Uhr aufgestanden.
Zum einen war die Schräglage des Zeltes daran schuld, zum anderen waren
wir aufgeregt und wollten endlich das Meer sehen. Um 7:30 Uhr standen
wir an der Anmeldung und wollten los. Was für ein Mist, die Anmeldung
öffnet erst um 8:30 Uhr und wir bekamen noch 20€ Kaution zurück. Zum
Glück kam um kurz nach Acht jemand und die Fahrt ging endlich
los!
Es war eine schöne Strecke am frühen Morgen durch das Jura. Dann bei
Lons wieder auf die Autobahn Richtung Lyon. Diese Stadt ist ein Moloch.
Es ist eine gute Vorbereitung oder ein guter Kartenleser nötig um auf
dem kürzesten Weg hier durch zu finden. Aber seit die Umgehungsstraße
fertig ist, braucht man wenigstens nicht mehr durch den Tunnel. Entlohnt
wird man für die Anstrengung am Ende von Lyon, wenn der Blick auf die
Rhone frei wird. Dort muss man als Fahrer gut aufpassen, dass man nicht
zu sehr abgelenkt wird - und auf die anderen abgelenkten Fahrer gleich
mit.
Auf der Strecke nach Perpignan haben wir einige schöne Rastplätze
gefunden. Es gibt großzügig angelegte Plätze mit schmalen Wegen durch
kleine Wäldchen, an denen immer wieder Tische und Bänke zur Rast
laden. Weit genug weg von der Autobahn damit der Lärmpegel niedrig ist
und doch kein Umweg. Manchmal auch mit Spielgeräten für die Kinder.
Sehr empfehlenswert!!
Die Autobahn entlang der Küste ist - für eine Autobahn - landschaftlich
sehr reizvoll. Insbesondere wenn der Blick auf das Meer frei wird, wie
bei Sète oder Narbonne.
Trotzdem waren wir froh, als wir gegen 15:00Uhr in Canet-Plage am
Campingplatz Brasilia
angekommen sind. Das Auffinden der Plätze ist übrigens dank der
ausgezeichneten Unterlagen von Eurocamp nie ein Problem. Auch das
Einchecken gestaltet sich durch die Lage der Eurocamp - Rezeptionszelte
und deren auffälliges Äußere sowie die Freundlichkeit der Mitarbeiter
immer problemlos. Wer allerdings gar kein Englisch versteht, kann dann
und wann auf kleine Probleme stoßen, welche sich aber immer irgendwie
beheben lassen.
Ein Mitarbeiter von Eurocamp bringt uns also zu unserem Zelt, welches in
einer kleinen Zeltstadt von Eurocamp - Zelten und abgetrennt durch eine
Hecke auch - Mobilheimen, steht.
Inzwischen ist es auch nicht mehr so heiß. Außerdem ist der Zeltplatz
durch hohe Bäume prima abgeschattet. So gestaltet sich das Auspacken
ganz angenehm. Insbesondere da man das Auto direkt vor dem Zelteingang
parken kann.
Das Zelt ist wirklich komplett
ausgestattet, mit allem was eine Familie für einen sorglosen Urlaub
benötigt. Sogar ein Gasgrill mit Lavasteinen steht davor. Dieser
leistet uns in den nächsten zwei Wochen auch gute Dienste. An den
Betten gibt es nichts auszusetzen. Für eine vierköpfige Familie ist es
ideal, aber auch zu fünft ist der Platz noch ausreichend.
Auch der Raum vor dem Zelt
ist reichlich bemessen, allerdings haben wir die größte Parzelle
erwischt. Die anderen sind aber auch nicht zu klein.
Doch nun heißt es erst einmal die nähere Umgebung zu untersuchen. Der
erste Weg führt uns entlang eines kleinen, ruhigen Flusses, welcher aus
den Pyrenäen kommt, in ca. fünf Minuten zum Strand. Der Sand dort ist
ein wenig grobkörnig (ungefähr wie Rheinsand), massiert aber wunderbar
die Fußsohlen. Das Gefälle an der Küstenlinie
ist zuerst sehr gering, so dass die Kinder dort prima spielen und baden
können.
Das Fazit für diesen zweiten Tag: wir sind alle äußerst zufrieden.
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3.Tag |
Nachdem gestern die nähere Umgebung in und um den Campingplatz
erkundet worden ist, dürstet es uns nun etwas mehr vom Land zu sehen.
also planen wir erst einmal eine Tour Richtung Süden, zur spanischen
Grenze hin.
Am Anfang geht es längs die üblichen Bettenburgen, wie man sie aus
anderen Touristikzentren auch kennt. Hier sind vor allem Canet-Plage und
St.Cyprien, aber auch Teile von Argelès-sur-Mer zu nennen. Allerdings
locken die Pyrenäen mit einer gewaltigen Kulisse dahinter. Erreicht man
endlich Collioure, ist es mit dem Sandstrand und den Bettenburgen
vorbei. Es geht in die Ausläufer der gewaltigen Gebirgskette. Collioure
ist ein beeindruckender kleiner Ort mit einer klotzigen Festung in der
Mitte und einigen Befestigungsanlagen rundum. Sehr schnell entwickelte
sich dieses Städtchen zu meinem Lieblingsort in dieser Gegend. In Collioure
steht übrigens auch eine Webcam,
welche ich immer mal wieder aufsuche.
Nun fahren wir weiter, über immer schmaler werdende Sträßchen, die
nur noch aus Kurven, Steigungen und Gefälle besteht. Die reinste
Achterbahn und ein Ausblick schöner als der andere. Wir schaukeln bis
zum Cap Cerberè, ein monumentaler Ausblick mit einem kleinen Rundgang kurz hinter dem
Grenzdörfchen Cerberè. Doch was ist das?? Es wird immer dunkler von
Südosten her, dunkelgraue Wolken mahnen zur Rückkehr zum Auto. Kaum
sitzen wir darin, regnet es auch schon. Auf der Rückfahrt will ich aber
noch ein Sträßchen ausprobieren, welches in der Karte sehr verlockend
aussieht, zum Viewpoint Tour Madeloc, wohl ein alter Festungs- oder
Wachturm. Leider sind die Wolken schneller als wir, aber die Fahrt lässt
erahnen, dass hier ein Kleinod auf uns wartet. Wir kommen bestimmt
wieder!!
Nun aber zurück auf den Zeltplatz, es ist schon spät und der Hunger
ruft. |
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4.-8.Tag |
An diesen Tagen wird jeder Versuch eines Ausflugs
umgehend durch diverse Schauern und Dauerregen gestoppt. Aus lauter Verzweiflung
und um endlich mal wieder richtig trocken zu werden fahren wir schon mal
in ein großes Einkaufszentrum vor Perpignan. Nun erfahren wir die
Nachteile eines Zelturlaubes. Es ist nicht nur nass, sondern auch noch
saukalt. Das soll Südfrankreich sein? Das kenne ich anders! Meine
Stimmung sinkt heftig gegen Null.
Das einzige was ein wenig hilft sind der Wein und unsere Bekanntschaft
aus Dresden. Das Zelt wird mittels Gaskocher aufgeheizt, der Körper
mittels Kaffee, Pastice oder Wein. |
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9.Tag |
Am Morgen werde ich durch die Kinder geweckt, schlage die
Augen auf und springe erschrocken hoch - brennt es draußen ? Oder was
ist das für ein heller Schein? Es ist die S O N N E !!! Sie
scheint wieder und das soll bis zum Ende des Urlaubs so bleiben.
Da wir in den vorigen Tagen reichlich Zeit hatten in Reiseführern zu
schmökern und Pläne zu machen, wissen wir sofort, heute ist der Tag um
mal nach Andorra zu fahren. Es gibt mehrere Varianten die Tour
anzugehen, wir wählen für die Hinfahrt die, welche uns zu den
höchsten Gipfeln und Orten bringt, zurück wollen wir durch eine
Hochebene entlang der spanischen Grenze fahren.
Doch nun los! Zuerst geht es über eine Schnellstrasse, durch Perpignan
und dann weiter bis in die Ausläufer der Pyrenäen. Bei Ille-sur-Tet
mündet die Schnellstrasse in eine normal ausgebaute, welche entlang des
Massivs bis nach Villefranche-de-Conflent
führt. Hier geht es durch eine enge Schlucht hinein in die Berge.
Villefranche ist eine alte Festungsstadt, strategisch wichtig gelegen,
auf dem Weg ins Haute Conflent. Ab hier wird die Straße zu einem engen,
steilen und kurvigen Bergsträßchen mit beeindruckenden
Panoramen. In der Nähe von Font-Romeu kommen wir an einem
Sonnenofen vorbei, der Temperaturen von bis zu 4.000 C° erzeugt. Ein
beeidruckendes Gebäude, mit dem riesigen Spiegel, in dem die Sonnenenergie
gefangen und gebündelt wird. Kurz vor Andorra passiert es dann, hatten
wir in den letzten Tagen Regen, hat es hier oben geschneit und durch die
Reste dürfen wir uns nun schlagen. Jetzt haben wir Schnee
im Sommer - und das in Südfrankreich. In Andorra angekommen
schlängeln wir uns möglichst schnell an den Touristenmassen vorbei und
suchen uns ein einsam
gelegenes Restaurant, in dem wir einfach und günstig essen können.
Billig getankt wird natürlich auch noch, dann treten wir die Rücktour
an.
Es ist ein Genuss durch das Haute Conflent mit den sanft geschwungenen
Sträßchen zu cruisen. Die Fenster geöffnet, damit die sanfte Luft,
welche nach Ginster duftet, ungehindert an unseren Nasen vorbei ziehen
kann und der Blick gleitet über das blühende
Tal und die schneebedeckten Gipfel. Einfach toll, dieser Ausflug hat
sich mal wieder gelohnt. Gut das wir viel Zeit haben und auf vielen Pausen
die Landschaft genießen können.
Abends am Zelt lassen wir bei einem Fläschchen Roten die Tour Revue
passieren und wundern uns, dass sogar den Kindern der Tag gefallen hat. |
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10.Tag |
Heute bleiben wir auf dem Platz und legen einen Badetag
ein. Das Wetter ist herrlich und wir können schön faul vor dem Zelt
oder am Strand herumliegen und ein wenig baden. Nina ist im
"Zirkuszelt", wie sie das Spielzelt der Kinderanimateurinnen
von Eurocamp nennt und spielt mit ihren
Freundinnen. Nils und ich bauen Mini-Burgen am Strand und Mama genießt einfach die Sonne.
Hinterher Uwe noch ein wenig beim Autowaschen
beobachten und ablästern, so lässt
sich ein Urlaubstag auch aushalten.
An dieser Stelle noch mal ein paar Worte zum Campingplatz: Die
Ausstattung ist wirklich vorbildlich. Im Eingangsbereich
gibt es alles an Geschäften
und Dienstleistungen, was für einen mehrwöchigen Urlaub benötigt
wird. Sogar ein vorbildlich gewarteter Kinderspielplatz
ist hier zu finden. Toiletten sind in großer Zahl über den ganzen
Platz verteilt und werden sehr sauber gehalten. In unserer Nähe ist ein
ziemlich neuer Komplex, dessen Kabinen sind ungewöhnlich großzügig
geschnitten und auch die Form fällt aus dem Rahmen. Der erste
Sanitärbereich auf einem Campingplatz, den ich mit
"sehenswert" bezeichnen würde. Dafür nehme ich sogar einen
etwas längeren Weg in Kauf!
Der gesamte Campingplatz ist einfach schön anzuschauen und immer
wunderbar sauber.
Fazit: der beste Platz, auf dem ich bisher Urlaub gemacht habe!! |
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11.Tag |
Als wir zum ersten Mal in Collioure waren, hatte Nils
eine "Autoeisenbahn"
gesehen, wie er es mit seinen drei Jahren ganz treffend bezeichnete.
Damit wollten wir schon einmal einen Ausflug machen, was aber wegen
starken Dauerregens bei einem Versuch blieb. Doch heute sieht das Wetter
besser aus, also auf nach Collioure!
Wie groß dann die Enttäuschung, als der Zug schon voll belegt ist. Der
nächste geht erst wieder in 3 Stunden. das ist zu spät. So lange kann
man sich in Collioure nun auch nicht beschäftigen. Nachdem Barbara beim
Veranstalter nachgefragt hat, stellt sich heraus, dass noch mehr Leute
gerne mitfahren würden. Sollten sich noch einige melden, wird eine Sondertour
in einer knappen Stunde eingeschoben. Also spazieren wir ein wenig durch
die Hafenanlagen und Gassen
von Collioure. Ein wirklich malerischer Ort und - Glück gehabt, die
Tour geht los.
Das Bähnchen nimmt den Weg über winzige, sehr kurvige und steile
Sträßchen, direkt in die Weinberge. Die Ausblicke in die Berge und zur
Küste sind atemberaubend. Von weitem grüßt der Tour
Madeloc zu uns herüber. An einer Feste
oberhalb des Städtchens machen wir eine kurze Rast, um die Aussicht
in Ruhe genießen zu können. Nun geht es wieder über die ausgesetzten Wege
hinab in den Nachbarort, Port-Vendres. Dort liegt ein großes Kreuzfahrtschiff
im Hafen. Wenn man von Süden kommt, steht es über den Häusern wie
ein Hochhaus. erst wenn man zum Hafen kommt, kann man es als Schiff
erkennen. in kurzer Zeit sind wir dann auch wieder an unserem
Ausgangsort zurück.
dieser 3/4 stündige Ausflug hat uns Geschmack auf mehr gemacht. Wir
nehmen uns vor, den Weg zum Tour Madeloc jetzt noch einmal im Sonnenschein
zu probieren. Erst jetzt wird uns klar, was uns bei dem ersten Versuch
im Regen alles vorenthalten wurde. Die Ausblicke brauchen keinen
Vergleich mit den schönsten Stellen der Alpen zu scheuen. Immer wieder
machen wir Pause um die Herrlichkeit genießen zu können. Unterhalb
des Madeloc liegt eine kleine verfallene Kasernenanlage, bei der wir
für einen Imbiss in
traumhafter Umgebung Rast machen.
Mit der nun folgenden Rückfahrt geht wieder einmal ein sehr schöner
Tag dem Ende zu. |
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12.Tag |
Jetzt ist es mal wieder an der Zeit auszuruhen. also
machen wir heute keinen Ausflug sondern füllen mal wieder unsere Vorräte
auf und werden danach wieder baden gehen. Zuerst also in einen Supermarkt
in der Gegend, wovon es jede Menge in jeder Größe gibt. die Preise
sind ungefähr wie bei uns. Man muss halt aufpassen, wo man kauft - auch
wie bei uns. Dann fahren wir zu einem Weingut, direkt am Rand von Canet-Plage. Bei diesem Weinbauern kann man sehr gute und teure Weine
kaufen, er hat aber auch einige sehr schmackhafte günstige im Angebot.
Ich nehme also einen Weinschlauch von 10l für 22,50€ mit. Der Wein
ist ausgezeichnet und man kann ihn vorher probieren.
Als wir zurück auf dem Campingplatz sind geht es Ruck-Zuck in die
Badeklamotten und an den Strand. Das Wetter ist herrlich und wir haben
auch unser kleines Plastikboot
mitgebracht. Nils
baut seine Burgen jetzt alleine und Nina
genießt die Sonne.
Gegen Abend beobachten
wir wieder unseren Zeltnachbarn - beim Autowaschen. |
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13.Tag |
In den Reiseführern hatten wir von einem Schmalspurbähnchen
gelesen, welches von Villefranche aus ins Haute Conflent fährt.
Während unseres letzten Besuches dort hatten wir uns weitere
Informationen am Bahnhof geholt. Die Strecke bis zur Endstation und
zurück würde den ganzen Tag dauern. Selbst nur ein Teilstück mit der
Bahn hin und wieder zurück zu fahren würde zu lange dauern. Aus diesem
Grund entschlossen wir uns, das Barbara sich in Ruhe Villefranche
anguckt und dann mit dem Auto bis zum Bahnhof von Saillagouse im
Haute Conflent fährt, um uns dort abzuholen.
Gesagt - getan, beim Einstieg in den Zug haben wir großes Glück, wir
erwischen die letzten
drei Plätze in dem offenen Wagen, neben einer holländischen
Familie, welche deutsch spricht.
Der Zug rumpelt langsam los, gewinnt an Höhe, durchquert etliche Tunnel
und schaukelt durch ungezählte Kurven
und Brücken. Ein Highlight ist die große Hängebrücke
(hier noch ein Bild
davon) und das gewaltige Viadukt, welches die Straße und das gesamte
Tal überquert. Wir halten schließlich in einer Ortschaft, in der
wir einen Gegenzug
abwarten müssen. Während der Fahrt hat man immer wieder beeindruckende
Blicke ins Tal und auf die andere Hangseite, an der sich die Straße
nach oben schlängelt. Langsam erreichen wir das Haute
Conflent und der Zug rattert nun über die Hochebene. Die Luft ist
wie Samt und Seide, inzwischen sind auch schon einige Leute
ausgestiegen, so dass wir nun reichlich Platz haben im Waggon. Ich
genieße wieder mal die Sicht über das Hochtal, während sich die Kinder
langsam langweilen. Wir sind jetzt fast zwei Stunden unterwegs. die
Fahrt war zwar sehr schön und höchst interessant, aber nun ist es auch
bald genug. In Saillagouse wartet Barbara schon seit einigen Minuten auf
uns und wir steigen ins Auto um, womit wir gemütlich zurück auf den Campingplatz
fahren.
Auf dem Platz angekommen erfahren wir, das vom Eurocamp - Team eine
kleine Party angesetzt ist. Wir sind
schon gespannt, was das für eine Party werden soll. Auf dem Platz
um das Zirkuszelt finden wir einige Spielgeräte vor, die Animateure
schenken Getränke aus und es gibt einige Snacks
zu essen. Es bilden sich kleine Gesprächsrunden unter den Eurocampern
und es wird tatsächlich eine gemütliche kleine Party. die Betreuung
durch Eurocamp wird somit weiter aufgewertet.
Heute Abend wäscht
Nachbar Uwe nicht sein Auto, sondern Geschirr. Was wohl sein Auto davon
hält? |
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14.Tag |
Nach den gestrigen Anstrengungen (und diverser Getränke)
haben wir heute morgen ziemlich lange geschlafen und keinen Bock auf
irgend welche Unternehmungen. Also ist ruhiges Abhängen und ein wenig
Baden im Meer angesagt. Ines
pflegt ihre Grippe (grippalus rotweinensus) und Uwe lächelt weise
dazu. Nils ist heute sogar zu
faul vom Lebensmittelladen zurück zu laufen. Also ein völlig
relaxter Tag. Nur eine Person wäscht Auto. Nachbar Uwe meinst du?
Falsch geraten - zumindest fast falsch, heute ist es seine
Frau Ines!!
Nils ist einige Zelte weiter zu den Enders-Jungs
aus Gelsenkirchen gelaufen, mit denen er gerne spielt. Nina ist wieder
im Zirkuszelt und hat sich als Meerschweinchen
schminken lassen. |
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15.Tag |
Jetzt haben wir den letzten Tag hier in Südfrankreich
erreicht. Nachdem wir unsere Vorräte noch einmal aufgefüllt haben und
einem letzten Einkauf beim Weinbauern (ein Schlauch muss mit nach
Hause), geht die Packerei los. Morgen soll es in aller Frühe los gehen,
deshalb werden jetzt alle Vorbereitungen getroffen.
Plötzlich kommt Nina angelaufen. sie ist völlig aus dem Häuschen und
erzählt von einer Kinderdisco in der Campingplatzkantine. Um näheres
zu erfahren gehen wir mit ihr zu den Mobilheimen, wo sich einige Kinder zusammengerottet
haben und schon den Abend planen. Wir haben keine Chance, der Discobesuch
ist schon fest beschlossen!
Nachdem sich die Ladys
vorbereitet haben, findet dieser Urlaub noch einen würdigen Abschluss. |
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16.Tag |
Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker. Schnell noch
waschen und die letzten Utensilien einpacken und noch bevor die ersten
Leute aus unserer Straße aufgewacht sind, befinden wir uns schon auf
der Straße. wir genießen noch einmal die schöne Autobahn hier unten
im Süden. Dann biegen wir bei Orange ab, Richtung Lyon. Auch
diesmal läuft die Durchquerung des Molochs reibungslos ab. Meiner Frau
fällt jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn wir da durch sind! Nun wird
die Tour wieder entspannender. Kurz vor Dijon noch mal nach Osten
abbiegen, dann kommt unsere Ausfahrt schon näher. Diesmal haben wir
eine Zwischenübernachtung in den Vogesen gebucht.
In Bonnal, nahe bei Rougemont, liegt der Campingplatz "Le Val De
Bonnal", direkt am gleichnamigen Flüsschen, welches auch von
Kanufahrern als Wettkampfrevier ausgesucht worden ist.
Als wir aussteigen werden wir fast von der Hitze erschlagen. Ich hatte
schon während der Fahrt im Außenthermometer gesehen, dass die
Temperatur beständig gestiegen war. Auch während unserer letzten Pause
war es schon ziemlich warm, aber was uns hier erwartete haute uns vom
Hocker. Das Zelt stand
auch noch voll in der Sonne!! Also nur schnell die Zeltwände und Türen
aufgerissen, die Badeklamotten in die Hand genommen und ab
in den Pool. Pool ist allerdings eine heftige Untertreibung, wie wir
bald feststellen durften. Es erwartete uns eine kleine
Badelandschaft. Und schon waren die Temperaturen wieder
erträglicher.
Nachdem wir Stunden später wieder aus dem Wasser krabbeln, erkunden wir
erst einmal die nähere Umgebung. Erst jetzt stellen wir fest, wie
schön der Platz liegt. Über eine kleine Fußgängerbrücke erreichen
wir eine große Liegewiese und einen malerisch gelegenen Badesee.
Zurück geht es über die nur minimal befahrene Autostraße und eine
unwirklich anmutende Waldlandschaft
in den pittoresken Ort.
Hier kann man es bestimmt auch mal eine oder zwei Wochen aushalten,
insbesondere da die Platzanlagen ganz in Ordnung und immer sauber sind. |
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17 & 18.Tag |
Heute haben wir ein wenig länger geschlafen,
da wir nur eine kurze Strecke vor uns haben. Im Odenwald besuchen wir
noch für 2 Tage Bekannte.
Auch hier ist die Hitze fürchterlich und nur mit
Wasser zu ertragen, weshalb ich mich am Abend des achtzehnten Tages
für eine Nachttour nach Hause entscheide. |
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19.Tag |
Endlich wieder im eigenen Bett geschlafen und
in gewohnter Umgebung wach geworden. Wir sind immer wieder gerne auf
Reisen, aber die Heimkehr ist doch auch immer wieder schön.
Fazit der Reise:
Einer der Hauptgründe, die Strapazen einer so langen Fahrt mit kleinen
Kindern auf uns zu nehmen, war die "Sonnengarantie" in
Südfrankreich. Hahahaha! Das war wohl nichts. Aber alles andere war
äußerst gelungen. die Campingplätze waren Gut bis Sehr Gut, die
Betreuung durch die Eurocamp-Mitarbeiter war vorbildlich, die Ausflüge
waren alle ein Erlebnis, der Strand war kinderfreundlich und nicht
überlaufen, es war ein gelungener Urlaub! |
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Solltest du dich auch für solch einen Urlaub
interessieren und benötigst noch Infos, oder möchtest du uns etwas
mitteilen, bitte send doch
einfach eine Mail.
Außerdem würde ich mich freuen, wenn Du mir im Gästebuch
mitteilen würdest, wie Dir der Bericht gefallen hat und was Deiner Meinung
nach besser zu machen wäre. |
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